© Beobachter 2008/Otto Hostettler
Der «rot-grüne» Kanton Bern will den Atomausstieg und setzt auf erneuerbare Energien. Ausgerechnet der kantonseigene Konzern BKW macht das Gegenteil: Er investiert Milliarden in schmutzige deutsche Steinkohlekraftwerke.
Doch vor Ort war das Vorhaben der BKW seit Wochen alles andere als ein Gerücht. Weil in der Kleinstadt Nordenham Bürgermeister-Wahlkampf herrschte, wurde heftig über die Pläne der BKW diskutiert. Erst Mitte dieser Woche teilten der neu gewählte Bürgermeister Hans Francksen ein erklärter Gegner des Projekts – zusammen mit dem örtlichen Wirtschaftsförderer mit, die BKW habe ihr Projekt zurückgezogen.
Auch wenn sich die BKW nun aus dem Projekt in Nordenham trotz weit gediehener Vorarbeiten kurzerhand zurückzieht: Ihre Investitionen in deutsche Steinkohlekraftwerke summieren sich nach wie vor auf über zwei Milliarden Franken. Und kostspielige Pläne hat die BKW auch für die Schweiz: BKW und Axpo, der Energiekonzern der Nordost- und Zentralschweiz, wollen in Mühleberg und Beznau je ein neues Atomkraftwerk bauen. Beide AKWs sollen dereinst je fünfmal mehr Strom liefern als der heutige BKW-Reaktor in Mühleberg. Dafür rechnet der bernische Energiekonzern für sich mit Kosten von drei bis vier Milliarden Franken.
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